Die Mountfrage
Verfasst: Dienstag 19. Juni 2012, 07:49
Moin,
ich habe die Tage von DAoC geträumt und war selber überrascht, welchen Streich mir mein Unterbewusstsein da gespielt hat, denn gerade das Spiel habe ich nach zwei Jahren aufgehört, weil es mir als Spiel keinen Spaß mehr machte. Bei allen anderen MMOs, die ich länger als ein paar Wochen gespielt habe, ließ einfach die Motivation nach, aber ich fand nicht das Spiel an sich schlecht.
Wenn ich im Nachhinein meine Top 3 aller gespielten MMOs angeben müsste - darüber habe ich in letzter Zeit nachgedacht - dann wäre das Ergebnis recht klar und DAoC käme nicht mal in die Top 5.
1. Everquest 2 - 2. Vanguard - 3. HdRO
Würde es Vanguard auf deutsch geben, wer weiß...
Bei allen dreien ist das klassische Problem vorhanden, NPC schickt dich in eine RIchtung, um etwas zu erledigen, du rennst, reitest/fliegst dorthin, tust, was zu tun ist, rennst, reitest/fliegst zurück und bekommst im ungüstigsten Fall einen Folgeauftrag, der dich zurück an den gleichen Ort bringt. Also rennst du wieder los. Bei HdRO ist es bei den epischen Questreihen manchmal besonders nervig, da rennt man schnell mal eine Stunde durch die Welt, von Station zu Station und hört sich ein wenig Story an - nicht selten besucht man manche Station mehrfach.
Bei Vangaurd ist es gerade bei den Handwerksaufgaben ähnlich, nur dass hier die Distanzen noch viel größer sind und man mit mittlerem Pferd auch mal 30 Minuten am Stück vor sich hin reitet. All diese Spiele locken den Spieler dann mit spaßigen, schnellen oder exklusiven Reittieren, die offenbar so manchen Spieler glücklich machen und bei neuen MMOs stest die "Mountfrage" aufwerfen: "Wird es welche geben?", "Welche Art wird es geben?" etc.
Doch eines ist klar, gibt es Reittiere, gibt es auch Reisezeiten. Nie wurde mir das so deutlich wie die letzten Tage als ich nach langer Zeit mal wieder HdRO gespielt habe, nachdem ich ein ganzes Wochenende Guild Wars 2 spielen durfte. Wer es nicht weiß: hier rennt man keine Questhubs ab, man rennt nie länger als 5 Minuten herum, es sei denn man will es, da es in regelmäßigen Abständen und an wichtigen Punkten Teleporter gibt, die man einmal freilaufen und dann jederzeit "anspringen" kann - gegen eine ganz kleine Gebühr. Damit hat man keine reine Laufzeit mehr für egal was. Das Equivalent zu Questen findet man quasi beim Erkunden sowieso. Es gibt jedoch keinerlei Reittiere mehr, sie hätten ja kaum mehr als schmückenden Zweck.
Wenn man erst mal ein MMO gespielt hat, bei dem Onlinezeit = reine Spielzeit ist, merkt man erst, wieviel Zeit die klassischen MMOs geschickt mit Reisezeiten gefüllt haben. Je mehr der Spieler mit Reisen verbringt, desto länger braucht er für die normalen Inhalte, bis er damit durch ist - wird wohl die Rechnung gewesen sein. Bei SWTOR waren wir ja auch fließig unterwegs. Nicht zuletzt diese Rennerei zu den Raumhäfen, zu den Raumschiffen, um da einmal zu klicken und wieder zurück zu rennen - nun auf einem anderen Planeten. War doof, aber akzeptabel, es war ja immer so, wir waren es gewohnt. Mit GW 2 kommt jetzt ein anderes Konzept, ohne alberne Rennerei. Ich finde es wirklich sinnvoller, auch wenn Teleporter an allen Orten der Welt rational sicher schwer zu erklären sind, doch man hat so viel mehr von seiner Onlinezeit und ist auch schneller bei Freunden/Bekannten, um mit ihnen zusammen zu spielen.
Ist das die Zukunft? Wird die Mountfrage bei MMOs in Zukunft mehr kosmetischer Natur sein, oder ist GW 2 die große Ausnahme? The Elder Scrolls Online übernimmt von GW 2 ja schon so manches Konzept, setzt GW2 vielleicht doch in manchen Bereichen neue Maßstäbe? Oder ist ein stilvolles Gerenne von Ort zu Ort und zurück mit einem feschen Reittier doch die schönere Art zu spielen? Was meint ihr dazu?
ich habe die Tage von DAoC geträumt und war selber überrascht, welchen Streich mir mein Unterbewusstsein da gespielt hat, denn gerade das Spiel habe ich nach zwei Jahren aufgehört, weil es mir als Spiel keinen Spaß mehr machte. Bei allen anderen MMOs, die ich länger als ein paar Wochen gespielt habe, ließ einfach die Motivation nach, aber ich fand nicht das Spiel an sich schlecht.
Wenn ich im Nachhinein meine Top 3 aller gespielten MMOs angeben müsste - darüber habe ich in letzter Zeit nachgedacht - dann wäre das Ergebnis recht klar und DAoC käme nicht mal in die Top 5.
1. Everquest 2 - 2. Vanguard - 3. HdRO
Würde es Vanguard auf deutsch geben, wer weiß...
Bei allen dreien ist das klassische Problem vorhanden, NPC schickt dich in eine RIchtung, um etwas zu erledigen, du rennst, reitest/fliegst dorthin, tust, was zu tun ist, rennst, reitest/fliegst zurück und bekommst im ungüstigsten Fall einen Folgeauftrag, der dich zurück an den gleichen Ort bringt. Also rennst du wieder los. Bei HdRO ist es bei den epischen Questreihen manchmal besonders nervig, da rennt man schnell mal eine Stunde durch die Welt, von Station zu Station und hört sich ein wenig Story an - nicht selten besucht man manche Station mehrfach.
Bei Vangaurd ist es gerade bei den Handwerksaufgaben ähnlich, nur dass hier die Distanzen noch viel größer sind und man mit mittlerem Pferd auch mal 30 Minuten am Stück vor sich hin reitet. All diese Spiele locken den Spieler dann mit spaßigen, schnellen oder exklusiven Reittieren, die offenbar so manchen Spieler glücklich machen und bei neuen MMOs stest die "Mountfrage" aufwerfen: "Wird es welche geben?", "Welche Art wird es geben?" etc.
Doch eines ist klar, gibt es Reittiere, gibt es auch Reisezeiten. Nie wurde mir das so deutlich wie die letzten Tage als ich nach langer Zeit mal wieder HdRO gespielt habe, nachdem ich ein ganzes Wochenende Guild Wars 2 spielen durfte. Wer es nicht weiß: hier rennt man keine Questhubs ab, man rennt nie länger als 5 Minuten herum, es sei denn man will es, da es in regelmäßigen Abständen und an wichtigen Punkten Teleporter gibt, die man einmal freilaufen und dann jederzeit "anspringen" kann - gegen eine ganz kleine Gebühr. Damit hat man keine reine Laufzeit mehr für egal was. Das Equivalent zu Questen findet man quasi beim Erkunden sowieso. Es gibt jedoch keinerlei Reittiere mehr, sie hätten ja kaum mehr als schmückenden Zweck.
Wenn man erst mal ein MMO gespielt hat, bei dem Onlinezeit = reine Spielzeit ist, merkt man erst, wieviel Zeit die klassischen MMOs geschickt mit Reisezeiten gefüllt haben. Je mehr der Spieler mit Reisen verbringt, desto länger braucht er für die normalen Inhalte, bis er damit durch ist - wird wohl die Rechnung gewesen sein. Bei SWTOR waren wir ja auch fließig unterwegs. Nicht zuletzt diese Rennerei zu den Raumhäfen, zu den Raumschiffen, um da einmal zu klicken und wieder zurück zu rennen - nun auf einem anderen Planeten. War doof, aber akzeptabel, es war ja immer so, wir waren es gewohnt. Mit GW 2 kommt jetzt ein anderes Konzept, ohne alberne Rennerei. Ich finde es wirklich sinnvoller, auch wenn Teleporter an allen Orten der Welt rational sicher schwer zu erklären sind, doch man hat so viel mehr von seiner Onlinezeit und ist auch schneller bei Freunden/Bekannten, um mit ihnen zusammen zu spielen.
Ist das die Zukunft? Wird die Mountfrage bei MMOs in Zukunft mehr kosmetischer Natur sein, oder ist GW 2 die große Ausnahme? The Elder Scrolls Online übernimmt von GW 2 ja schon so manches Konzept, setzt GW2 vielleicht doch in manchen Bereichen neue Maßstäbe? Oder ist ein stilvolles Gerenne von Ort zu Ort und zurück mit einem feschen Reittier doch die schönere Art zu spielen? Was meint ihr dazu?