Wie Corryn seinen Frachter verlor und ...

Die Kneipe ist der erste Anlaufpunkt für neue Besucher. Hier treffen sich Schmuggler, Kopfgeldjäger und andere zwielichtige Gestalten.
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Corryn
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Wie Corryn seinen Frachter verlor und ...

Beitrag von Corryn »

... auf Ord Mantell strandete:

Corryn bewunderte still die Abenddämmerung auf Coruscant. In der Ferne reflektierte sich das Licht der untergehenden Sonne an den Türmen aus Metall und Glas, während der wolkenlose Himmel in Schattierungen von Rot und Orange strahlte. Selten erlaubte es sein Job, für wenige Minuten innezuhalten und die Schönheit der Galaxis zu bewundern - heute war definitiv wieder ein solcher Moment. Die Ecke der Hüttenstadt wo er sich gerade aufhielt war ziemlich verlassen, bis auf ein paar wenigen Herumtreibern oder Arbeitern auf dem Weg in die Vergnügungsviertel gab es keinen der ihn stören könnte.

Als ein Transporter surrend auf einer Plattform neben ihm landete wurde Corryn aus seinen Gedanken gerissen. Seine rechte Hand fuhr instinktiv zum Blaster an seinem Gürtel, der von einer weiten Weste verdeckt wurde. Die Pilotentüre öffnete sich und ein hoch gewachsener Mann trat hervor. „Braz“, begrüßte Corryn den Neuankömmling und ging auf ihn zu. „Du bis spät dran, ich hoffe du machst keine Probleme! Ich möchte das hier vor Einbruch der Dunkelheit über die Bühne bringen.“ Braz Ohmot überlegte kurz, was er erwidern sollte, und blies ein paar Mal kräftig durch seine Hullepi. Der Khil war gut einen Kopf größer als Corryn und war auch ansonsten im Vergleich zum eher schmächtigen Menschen eine beeindruckende Erscheinung.

„Keine Probleme, jedenfalls noch nicht“, antwortete er schließlich. „Die Stabilisationsmatrix der Container hatte einige Startschwierigkeiten, und ich fürchte die Energiezellen geben bald ihren Geist auf.“ Er ging mit Corryn zur Rückseite des Transporters, auf dessen Ladefläche vier quadratische Container befestigt waren. Kleine Kontrolleinheiten an den Containern zeigten den Zustand des Inhaltes an, im Moment waren alle Anzeigen noch zufrieden stellend.

‚Das wird mein letzter Job dieser Art sein’, dachte Corryn still. ‚20 Tonnen instabiler demetianischer Sprengstoff im Frachtraum bereiten einen wahnsinnigen Höllenritt, egal wie gut der Pilot oder seine Maschine ist.’ Immerhin gab es dafür einen Haufen Credits, die konnte er gut gebrauchen um seinen Frachter auf Vordermann zu bringen. Der letzte Asteroidensturm war nicht spurlos an den Schildgeneratoren vorübergegangen.

Er hatte vor einigen Wochen einen neuen Kontakt aufgetan. Drogen, Gift, Aufputschmittel,... lauter Biochemie. Aber wenigstens nichts, was ihm in einem unachtsamen Moment den Sessel unterm Hintern wegblasen würde. Das sollte er verkaufen und dafür das Übliche an Waffen, Fahrzeugen, Technologie beschaffen. Was diese Republikaner eben so für ihre Forschung brauchen. Fast schon richtige, legale Arbeit. Auf einem Planeten, von dem er noch nie vorher gehört hatte. Er lag wohl irgendwo im unerforschten Raum der Expansion oder des Mittleren Randes. Die Koordinaten sollte er sich beizeiten noch mal genauer anschauen. Trotzdem hatte er ein gutes Gefühl bei der Sache. Nur diese Handbewegungen seiner Kontaktperson waren ihm etwas komisch vorgekommen…

„Alle klar mit der Ladung?“, fragte Braz Ohmot ungeduldig. „Du hattest es doch bis gerade so eilig.“ „Ja, sieht gut aus“, antwortete Corryn geistesabwesend und gab einem Verladedroiden die Anweisung, die Container in den Frachtraum seines Schiffes zu bringen. Er wollte den Khil auch nicht zu sehr provozieren. In den unteren Ebenen von Coruscant ging das Gerücht rum, Braz Ohmot habe etwas mit der Schwarzen Sonne zu tun.

„Ziemlich mutig, diese heiße Ware hier auf Coruscant zu verladen“, brachte der Khil hervor. „Immerhin sind wir hier im Herzen der Republik, alle wichtigen Regierungsgebäude befinden sich in unmittelbarer Nähe.“ Corryn erwiderte gelassen: „Das ist es ja gerade, niemand erwartet hier eine solche Aktion. Die Orbitalkontrolle jedenfalls lässt sich ganz gut mit ein paar Alibi-Frachtpapieren abspeisen, die scannen nicht mal die Hälfte der Ware. Außerdem sind gerade alle Würdenträger und hochrangigen Jedi-Ritter auf Alderaan, irgendwelche Friedensverhandlungen mit dem Imperium... fast alle verfügbaren Sicherheitskräfte sind ebenfalls dorthin abgezogen worden.“

Corryn hielt seinem Partner ein Transaktionspad hin um die Auslieferung der Ware zu bestätigen. Gerade als Braz seinen Code eingeben wollte verdunkelte sich der Himmel, als ob sich hunderte Falkenflügler zwischen Coruscant und der Sonne geschoben hätten. Ein schrilles Pfeifen erfüllte die Luft und Sekunden später fuhr eine gewaltige Druckwelle durch den Boden, die Corryn und Braz Ohmot von den Füßen riss. Als er wieder zu sich kam, sah Corryn mehrere Türme und Gebäude in Flammen stehen und einen brennenden Hagel aus der Atmosphäre auf die Stadt nieder regnen. Der Jedi-Tempel, das Senatsgebäude, die Oper... Coruscant wurde gerade großflächig aus dem Orbit bombardiert. Weit entfernt sah er kleine schwarze Punkte, die sich schnell in Richtung Senatsgebäude bewegten - Truppentransporter!

„Verdammter Mist“, fluchte er, „Braz, schau, dass du hier verschwindest.“ Er sprintete zum nächsten Hangar, wo er sein Schiff untergebracht hatte, und ließ den bewusstlosen Khil am Boden liegen. Auf halben Weg zum Hangar ertönte erneut ein hohes Pfeifen - diesmal so laut, dass Corryn sich von selbst auf den Boden warf und die Ohren zuhielt. Im nächsten Moment explodierte der Hangar unter dem Laserbeschuss einer Orbitalkanone. Corryn fand einen offenen Container, in den er sich flüchtete um den umher fliegenden Trümmerteilen zu entgehen.

Kampflärm toste um ihn herum und wurde durch die Metallwände des Containers noch verstärkt. Er versuchte irgendwelche Signale über seine Kommunikationseinheit einzufangen, doch alle Sender waren still. Als nach einer halben Stunde der größte Lärm vorüber war und Corryn sein Versteck verlassen wollte, musste er feststellen, dass die Türen mittlerweile verriegelt worden war. Eine Erschütterung ging durch den Container, als dieser von einem Droiden in einen Frachtraum verladen wurde. In der Dunkelheit seines neuen Gefängnisses merkte Corryn nur noch, wie der Frachtraum mit Betäubungsgas zur Schädlingsbekämpfung geflutet wurde, dann verlor er das Bewusstsein...



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Bayalla hat ja schon vorgelegt, Kritik und Kommentare wie immer erwünscht :D
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Re: Wie Corryn seinen Frachter verlor und ...

Beitrag von Bayalla »

Schick, gefällt mir. Aber wollen wir das nicht in einen Fred packen? So hatte ich mir das eigentlich gedacht ;)
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Corryn
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Re: Wie Corryn seinen Frachter verlor und ...

Beitrag von Corryn »

Hattest du dein Thema als Fortsetzungsgeschichte geplant, ähnlich wie ein Forenrollenspiel? Dann würde das mit dem einen Thema natürlich sinnvoll sein :)
Ich dachte eher an einzelne Charaktergeschichten, die vielleicht miteinander nicht viel zu tun haben, weil sie zu unterschiedlichen Zeiten spielen.
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Re: Wie Corryn seinen Frachter verlor und ...

Beitrag von Bayalla »

Ich dachte an einzelne, die in einem Thread sind, aber ist auch egal. So viele werden das wohl eh nicht. Aber ich lasse mich gern überraschen. ;)
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3 Monate später ...

Beitrag von Corryn »

Neuer Eintrag im Schiffslogbuch:
"Wow... wo bin ich da bloß hineingeraten? Seitdem ich vor drei Monaten in Ord Mantell gestrandet bin, hat sich mein Leben ganz schön geändert. Mein Schiff sehe ich nur noch zum Übernachten, wenn überhaupt! Ich habe auf Ord Mantell einige interessante Kontakte geknüpft, die mich ständig mit neuen Aufträgen versorgen. Und was für welche! Nicht nur ein bisschen schmuggeln und betrügen, hier geht es um die ganz großen Dinge! Meine neuen Auftraggeber haben mich mit wahnsinniger Technologie ausgestattet: ein Tarngürtel, und Kolto-Medpacks! Ich infiltriere Fabrikkomplexe, um geheime Baupläne zu stehlen. Ich hacke mich in Zentralrechner um Separatisten und Imperialen das Leben schwer zu machen. Und ich bade in Blut von Rakghulen! Scheisse, seit ich auf Taris bin, bekomme ich diesen Rakghul-Gestank überhaupt nicht mehr aus meinen Klamotten heraus.

Die Armee der Republik scheint echt nur aus einem Haufen Weicheier zu bestehen, soviel Drecksarbeit muss ich erledigen, für die sich angeblich keine anderen Leute finden lassen. Letzte Woche noch musste ich auf Coruscant einen Stoßtrupp in das Gebiet der Schwarzen Sonne anführen. Ich fürchte, damit habe ich mir meine Verbrecher-Karriere gründlich versaut. Wenn ich mir vorstelle, dass ich vor ein paar Monaten noch mit denen Geschäfte machen wollte... Dafür verteile ich jetzt Hilfsgüter an Flüchtlinge, helfe Forschern bei ihren Untersuchungen oder rette Gefangene aus Separatisten-Gefängnissen. Ich werde noch ein richtig guter Junge! Gut so, sollen die Beamten der Republik doch glauben, ich stünde auf ihrer Seite. Dann kontrollieren sie wenigstens nicht mehr so oft meinen Frachtraum.

Ich habe da jetzt nämlich Frau an Bord des Schiffes: Risha... sehr schwer zu durchschauen. Ich traue ihr noch nicht so ganz, aber sie hat erstklassige Kontakte nach Taris und anscheinend auch nach Nar Shaddah. Sie betreibt einen regen "Tauschhandel", und die Jobs sind auch noch gut bezahlt. Ich habe noch nie soviel Credits gemacht wie in den letzten Wochen. Endlich kann ich für meinen Frachter ein paar Upgrades anschaffen. Die republikanische Flotte hat mich schon dem "Aegis"-Sonderkommando unterstellt - das wird noch interessant denke ich. Für schwere Flottenoperationen ist so ein Frachter doch gar nicht gebaut worden...

Jetzt habe ich fast ein sorgenfreies Leben... wenn da nicht diese eine Kleinigkeit wäre. Ich habe Gerüchte gehört, dass irgendsoein schmieriger Mafia-Boss einen Kopfgeldjäger auf mich angesetzt hat. Dabei weiß ich gar nicht was ich dem so Schlimmes getan habe? Ich glaube ich sollte einfach noch ein wenig vorsichtiger sein und besser hinschauen, wenn ich das nächste Mal etwas in die Luft jage. Eintrag Ende."
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